Vielen Ihrer Patienten ist nicht bewusst: Die meisten Volkskrankheiten wie Diabetes, koronare Herzerkrankungen, Hypertonie, Osteoporose und Adipositas ließen sich bereits im Vorfeld verhindern, wenn sie sich an eine gesunde Lebensweise halten würden. Sie als Arzt können maßgeblich dazu beitragen, indem Sie Ihre Patienten über vorbeugende Maßnahmen informieren. In Zeiten einer zunehmenden Digitalisierung gibt es dafür ganz neue Möglichkeiten: Online-Kurse, Podcasts und Apps.
Die wichtigsten Faktoren zur Prävention von Volkskrankheiten
Erfahrungen zeigen: Die maßgeblichen Faktoren für eine erfolgreiche Prävention von koronaren Herzerkrankungen, Diabetes, Hypertonie, Osteoporose und Adipositas sind eine ausgewogene und gesunde Ernährung, regelmäßige Bewegung, Stressreduzierung sowie ein Verzicht auf Alkohol und Nikotin. Doch wie können Sie Ihre Patienten dazu bewegen, abzunehmen, das Rauchen zu reduzieren oder einen Ernährungsdiätplan zu führen? Ganz einfach - mit diesen Empfehlungen:
Empfehlung 1: Krankenkassen bieten (Online-) Gesundheitskurse an
Ihre Patienten können sich bei ihrer Krankenkasse über die unterschiedlichen Präventionsmöglichkeiten beraten lassen und erhalten qualitätsgesicherte Angebote zur Gesundheitsförderung und Prävention in ihrer Nähe.
So stehen beispielsweise bei der AOK jährlich rund 2.000 Kurse zu Bewegung, Sport, Ernährung, Stressbewältigung, Entspannung oder Rückenfitness zur Verfügung, unter anderem „Gesund und leicht abnehmen“, „Stress im Griff“ und „Aquafitness“.
Die Kosten der Angebote werden von den Krankenkassen entweder bezuschusst oder komplett übernommen. Denn seit 2015 sind sie im Rahmen des Präventionsgesetzes dazu verpflichtet, Maßnahmen zur Stärkung der Gesundheitsförderung und der Prävention auszuweiten und zu finanzieren.
Gut zu wissen: Aufgrund der Corona-Pandemie dürfen Anbieter von Gesundheitskursen ihre Angebote videounterstützt durchführen. Bei diesen „gestreamten“ Kursangeboten handelt es sich nicht um klassische Online-Kurs-Programme, wie das beispielsweise bei einer App der Fall ist. Videounterstütze Kursangebote fallen deshalb unter die klassischen Präsenzkurse und werden wie diese erstattet.
Tipp 1: Online-Kurse können ganz bequem zu Hause durchgeführt werden, Ihre Patienten müssen dafür also noch nicht einmal vor die Tür gehen. Das könnte besonders für Menschen interessant sein, die sich beispielsweise für ihr Übergewicht schämen und deswegen kein Fitness-Studio besuchen möchten.
Empfehlung 2: Podcasts – Gesundheitsmanagement zum Reinhören
Gehen Sie mit der Zeit und empfehlen Sie Ihren Patienten doch einen der folgenden Podcasts. Der Vorteil dieser Methode: Damit können sie sich ganz nebenbei über einen gesunden Lebensstil informieren – auf dem Weg zur Arbeit, beim Kochen oder der Hausarbeit. „Keine Zeit“ kann also als Ausrede nicht mehr gelten.
Hier sind drei hörenswerte Podcasts:
Empfehlung 3: Hilfreiche Apps zur Gesundheitsvorsorge
Smarte Helfer, die eine gesunde Lebensweise unterstützen, sind Apps. Die mobilen Anwendungen können Ihren Patienten dabei helfen, mit dem Rauchen aufzuhören, einen Ernährungsplan zu führen oder ihr Bewegungspensum zu tracken.
Tipp 2: Studien belegen, dass sich Menschen mit einem niedrigen sozioökonomischen Status viel mit ihrem Smartphone beschäftigen. Apps können für diese Zielgruppe interessant sein, denn sie bieten einen spielerischen Ansatz, Übergewicht und schlechte Lebensgewohnheiten in den Griff zu kriegen.
Ein paar Beispiele für hilfreiche Apps sind folgende:
- Schrittzähler: Der kostenlose Aktivitätstracker der Leap Fitness Group protokolliert die täglichen Schritte, verbrannte Kalorien, die Gehstrecke und -dauer, das Schritttempo, die Gesundheitsdaten und vieles mehr. Das Ergebnis wird zur einfachen Überprüfung in intuitiven Diagrammen dargestellt.
- Ernährung und Abnehmen: Die App Lifesum bündelt Diätpläne, ein Essenstagebuch, einen Kalorienzähler, einen Nährwerte-Tracker und gesunde Rezepte in einer Anwendung. Ein Barcode-Scanner erleichtert die Nährwertanalyse von Lebensmitteln.
- Rauch-Stopp: Die kostenlose Anwendung „Rauchen aufhören – EasyQuit“ kann Ihren Patienten dabei helfen, ihre Rauchgewohnheit zu brechen. Die App besitzt einen langsamen Rauchermodus, wissenschaftliche Gesundheitsstatistiken, gespartes Geld, Motivationsabzeichen und viele weitere Funktionen.
- Blutzucker-Management: Die App Diabetes Connect ermöglicht die einfache Verwaltung von Blutzuckerwerten, Insulingaben (Basis- und Bolusinsuline), Blutdruck, Puls und Gewicht sowie Mahlzeiten und Sporteinheiten.
- Blutdruck-Kontrolle: Mithilfe der App Blutdruck-Daten lassen sich die Messdaten erfassen und dokumentieren. Die Anwendung bietet Statistiken mit Grafiken und Diagrammen sowie interaktive Benutzeroberfläche für Blutdruckzonen.
- Yoga für Anfänger ist eine kostenlose App, die Anfänger in die Welt des Yoga einführt. Sie macht Ihre Patienten durch eine klare Anleitung und Videos mit den drei Yoga-Stilen Vinyasa, Hatha und Restorative Yoga vertraut.
- Krankenkassen-Apps: Die Techniker Krankenkasse gibt ihren Kunden ein digitales Allzweckwerkzeug an die Hand. Sie können mit der TK-App zum Beispiel Krankmeldungen einreichen, Belege zur Kostenerstattung hochladen und das hauseigene Bonusprogramm nutzen. Die Mitgliedschaft im Fußballverein, der regelmäßige Check beim Zahnarzt, der Nichtraucherkurs – all das bringt Punkte. Auch bei der AOK und der DAK finden Ihre Patienten eine Bonus-App.
Fazit
Menschen, die sich bereits im Vorfeld aktiv um ihre Gesundheit kümmern, verringern die Gefahr, an koronaren Herzerkrankungen, Diabetes, Hypertonie, Osteoporose oder Adipositas zu erkranken. Gleichzeitig erhöhen sie nicht nur ihre Lebensqualität, sondern entlasten auch das Gesundheitssystem. Die Digitalisierung eröffnet Ihnen und Ihren Patienten dabei ganze neue Möglichkeiten zur Prävention dieser Volkskrankheiten.
Wünschen Sie weitere Informationen zu koronaren Herzerkrankungen, Diabetes, Hypertonie, Osteoporose oder Adipositas, dann lesen Sie doch auch unseren Artikel „Zahlen, Daten und Fakten zu den gängigen Volkskrankheiten“.